Am Sonntag begüßen uns morgens noch dicke Wolken. Darum empfehlen uns unsere Guides einen Ausflug an die Atlantikküste nach Conil. Leider sind das knappe 2Std Fahrt, aber bevor wir den ganzen Tag im Regen rumsitzen, entscheiden wir uns für das kleinere Übel und fahren mit nach Conil. Dabei lernen wir gleich die anderen Fluggäste von Gerado kennen. Wir fahren mit einem Bus und es wird eine ganz unterhaltsame Fahrt, durch die grüne Landschaft. Die meiste Zeit geht es zum Glück über die Autobahn.
Conil, das 50km südlich von Cadiz liegt, empfängt uns gg Mittag mit Wolken und ein paar Regentropfen. Wir fahren an den Strand und schauen uns den Wind an, der stark bläst. Nach einigem beobachten packe ich meinen Schirm aus, nachdem ein Schweizer der wohl vor Ort wohnt, sich von der Steilküste, die etwa 10m hoch ist, in die Luft begeben hat. Sieht voll einfach aus, wie er sich da in den Wind gestellt hat und langsam nach vorne geht und die Klippe absoart. Oben wo er rausgestartet ist, ist mir der WInd zu stark. Ich gehe erstmal an den Strand beschliesse ich und will ein bischen Starkwind handeln mit dem Schirm. Nach 5Minuten hab ich den Schirm in einen Busch gehängt. Zum Glück nicht ganz drüber, so ist er mit etwas Hilfe schnell wieder befreit. Ich war wohl doch etwas dicht dabei, gehe nun also weiter auf den ca 30m breiten Strand. Nach einigem rumspielen bin ich ziemlich platt.
Aus unsere Gruppe sind mittlerweile ein paar Flieger in die Luft gestartet. Ich spiele wieder mit dem Schirm rum und gehe in Richtung Klippe. Jetzt möchte ich auch gern in die Luft. Als Belohnung sozusagen :) Ich schaffe es dann schliesslich rückwärts gehen und springend die Klippe etwas hinaufzugehen und mich in die Luft zu schieben. Ich spiele eine Weile im Wind, der laminar (d.h. gleichmäßig) stark vom Meer her weht. Es macht unheimlich Spaß, ich lass mich in die Luft heben und bremse mich wieder runter, dann wieder hoch und runter ... Ich spiele solange rum, bis ich nur noch mit Beschleuniger gegen den Wind voran komme. Der Wind hat zugelegt, es wird immer schwieriger dagegen anzukommen mit meinem Schirm. Ich lasse mich in den flacheren Bereich neben der Klippe versetzen und lande neben einem Strandhaus, das noch im Bau ist.
Der Wind legt weiter zu und so kommen auch die C und D Schirmflieger zum landen. C und D sind die oberen Leistungsklassen der Gleitschirme, sie haben höhere Trimgeschwindigkeiten. Will heißen, dass sie gegen den Wind schneller fliegen können. Da es bald nach Regen aussieht, packen wir zusammen und gehen im Ort noch etwas essen und trinken. Dann geht's wieder zurück nach Algo. Abends wieder essengehen am Marktplatz. Wie immer zu spät und zuviel.
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