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 .... Der Magen knurrt auch schon. Als die anderen dann kommen, es war doch ein wenig ruppig, jetzt um die Mittagszeit, fahren wir in ein kleines Cafe. Dort gibt es so eine Art Baguette überbacken mit Schinken und Pilzen und Käse drauf. Schmeckt super lecker. Während wir am essen sind zieht eine Menschenmenge an uns vorüber und alle Zuschauer am Strassenrand klatschen, als dann Braut und Bräutigam kommen. Dafür war also das Festzelt, das wir heute morgen neben der Kirche sahen. Vollgefressen beschliessen wir, nochmal hoch zu fahren, um noch wenigstens einen Flug zu machen.

Diesmal klappt der Start ganz gut und ein paar der Fotos hier auf der Seite werden geschossen. Ich bekomme am Berg ein paar gute Heber und fliege dann schliesslich rüber zum gegenüberliegenden Berg um dort noch ein wenig rumzusoaren. Klappt aber nicht so ganz. Muss noch ganzschön üben, bis das mit dem Thermik fliegen klappt. Ich drehe dann ab und ziehe eine grosse Runde über dem Ort. Ich sehe das Tillys und in weiter Ferne ein weithin leuchtendes Messingdach oder sowas in der Art an dem sich die Sonne reflektiert. Sieht bald aus wie ein Leuchtturm in dem ganzen Dunst Richtung Meer. Das ist hier eigentlich ziemlich schade, das im Sommer häufig viel Dunst sein soll und man so nicht bis zu Meer schauen kann, welches gerade mal rund 60 km weg ist.

 .... Dann gehts zur Landung. Ich drehe Richtung Landeplatz, niemand ist zu sehen, der auch landen will, also muss ich mir keinen Stress machen. Ich schaue auf den Windsack, der hängt schlaff herum, also drehe ich zum Berg hin und fliege in den Landeplatz ein. Leider hat der Wind inzwischen aufgefrischt und ich habe Rückenwind. Ich bremse an, die Bremsen ungefähr auf Brusthöhe und gehe langsam runter. Ich sehe aber schon, das es sehr knapp werden wird, da das Ende des Landeplatzes und die Strasse immer dichter kommen. Kurz vor dem Boden ziehe ich die Bremsen voll durch.

Da ich scheinbar zu zaghaft durchgezogen habe, bekommt der Schirm nochmal kurz Fahrt und ich setze unsanft auf, stolpere und der Schirm schiesst leicht nach vorne. Ich rutsche hinter dem Schirm her auf eine Absperrkette zu. Da dahinter die Strasse kommt und eine Telefon oder Stromleitung, zerre ich hektisch an den Bremsen um den Schirm aus dem Wind zu nehmen. Schlieslich sitze ich kurz vor der Absperrkette und der Schirm sackt auf der Strasse noch vor der Leitung zusammen. Was Glück, das grad kein Auto kam. Das ging nochmal gut, aber ich weiss nun, wozu eine richtige Landeeinteilung gut ist. Am Landeplatz meint einer der Flieger, wenn der Windsack runter hängt sollte man besser immer mit Wind aus Richtung Meer rechnen, dann geht man kein grosses Risiko ein.

 .... Am Abend dann der obligatorische Besuch in der Pizzeria. Anfangs ist alles voll und wir besetzen erstmal einen kleinen Tisch. Dann arbeiten wir uns von Tisch zu Tisch weiter, bis wir einen 8er Tisch haben :) Nachdem auch die anderen eintrudeln wird bei einigen Karaffen Wein der Tag und die Flüge nochmal "ausgewertet". Im Hotel bin ich dann vom Tag so fertig, das ich diesmal einfach so einschlafe :)

Morgens dann nach dem Frühstück packen wir und räumen die Sachen ins Auto. Wir wollen heute nochmal fliegen gehen. Am Oststartplatz sind diesen Vormittag recht gute Verhältnisse. Ich komme super raus und hab einen Mordsspass in der Luft, da es gegen Mittag langsam ruppig wird. Aber der Schirm liegt wirklich wie ein Brett in der Luft. Ich höre es über mir rascheln und es geht rauf und runter, aber ich habe nicht ein einziges mal das Gefühl, das es bedrohlich werden könnte. Der Schirm wird nicht instabil oder reagiert heftig auf die leichten Scherwinde an den Thermikrändern. Die Landung klappt auch prima.

Da ich noch einen weiten Weg vor mir habe (ca. 770 km), breche ich gegen 13 Uhr auf. Die anderen bleiben noch, wollen noch einen Flug am Nachmittag machen. Die Autobahn ist frei und ich komme gut voran. In der Nähe von Trento fängt es dann an zu regnen. Das miese Wetter scheint sich also Richtung Süden vorzukämpfen. Wir haben die Tage wirklich Schwein gehabt. Wie ich dann per Handy erfahre, hat es abends auch in Bassano geregnet. Die Wolkenbildung war schon am Mittag zu beobachten. In Österreich bei Innsbruck dann kommt Wolkenbruchartig der Regen runter. Man kann kaum schneller als 60 fahren, da man fast nichts sieht. In Deutschland dann wieder schönes Wetter und ein schöner Sonnenuntergang. Ich fahre die A7, da München-Nürnberg meistens verstopft ist von den Wochenend Touristen. Ist zwar ein kleiner Umweg, da ich den Münchner noch nach Hause fahre und dann die A8 bis Ulm fahre, aber die freie Autobahn sagt mir dann, das die Entscheidung richtig war. Erst bei Würzburg dann muss ich wieder auf die verstopfte A3. Gegen 23 Uhr bin ich dann in Frankfurt.


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